Lars Wedekind

Artenvielfalt - der Niedersäschische Weg - Meinung

Antwort auf Leserbrief der SG-Grünen-Fraktion

In der Diskussion um den Niedersäschischen Weg und das Volksbegehren zur Artenvielfalt hat sich in den letzten Wochen auch hier bei uns in der Samtgemeinde Leinebergland eine rege Diskussion in der Öffentlichkeit entwickelt. Dazu haben drei Kollegen - alles Landwirte und ich - heute einen Leserbrief in unserer Heimatzeitung - der Leine-Deister-Zeitung - LDZ veröffentlicht. Hier gibt es diesen Leserbrief auch noch einmal im kompletten Wortlaut zu lesen.
Wunderschönes Leinebergland - hier im Külftal bei Rott !Wunderschönes Leinebergland - hier im Külftal bei Rott !
Der Leserbrief aus der heutigen Leine-Deister-Zeitung im Wortlaut:
 
Die Vertreter der Grünen Ratsfraktion in der Samtgemeinde Leinebergland haben mit ihrem Leserbrief wieder einmal ihre Wahlkampfstrategie unter Beweis gestellt. Wähler mit populistischen Aussagen und einseitiger Meinungsmache hinzugewinnen.
 
Wenn man sich dem Begriff Populismus nährt, findet man rasch die folgende Definition: von Opportunismus geprägte, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, die Gunst der Massen durch Dramatisierung zu gewinnen.
 
So müsste bei der Fraktion der Grünen doch eigentlich fundiertes Wissen über die Natur und die Beschaffenheit von Ackerland vorhanden sein. Und gerade der Ratskollege Dr. Siemers müsste das genau wissen, denn er hat in diesem Themenfeld studiert, daher müssen wir der Grünen Fraktion im Samtgemeinderat hier jegliche Kompetenz absprechen.
 
Warum kommen wir zu dieser Auffassung? Wenn sich eine Fraktion als ökologisches Gewissen aufspielt, darf man auch auf die Details derer Aussagen achten. Zunächst zum mitgelieferten Bild, es wird ein abgeerntetes Feld als Agrarsteppe bezeichnet, was schon an sich eine Frechheit ist. Denn die gezeigte Ackerfläche befindet sich aktuell in Vorbereitung zur Wiederaussaat. Im kommenden Jahr wird hier Raps, als größter Futterlieferant und Haupttracht für Bienen erblühen. Auch das ist eine Realität, die sich aus einer landwirtschaftlich sinnvollen Fruchtfolge ergibt. Selbstverständlich gibt es regelmäßig in einer von Landwirtschaft geprägten Region auch immer große Getreidefelder, die sind auch unentbehrlich für die Nahrungsmittelproduktion. 
So gewinnt man aus 1 Hektar Anbau etwa 8 - 9 Tonnen Weizen, daraus wiederum gewinnt man etwa 6.200 KG Mehl, mit denen man über 160.000 Brötchen produzieren kann. Wir vermuten, dass auch die Grünen Ratskollegen Siemers und Mentzendorff gerne ein frisches Brot oder frische Brötchen verzehren. Auch im Külftal gibt es solche Felder, das Bild mit den Samtgemeinderatskollegen Mundhenke und Senftleben zeigt in eben diesem Tal auch eine freiwillige Agrarumweltmaßnahme. Diese Blühflächen werden schon seit Jahren durch Landwirte freiwillig zum Ausgleich angelegt - so eben auch im Külftal und der Samtgemeinde Leinebergland.
 
Auch inhaltlich kann man sich nur wundern, denn die Grünen berichten, dass es beim Niedersächsischen Weg bei bloßen freiwilligen Vereinbarungen mit den Landwirten bliebe. Dies ist schlicht und ergreifend falsch. Auch der Niedersächsische Weg endet in einem vom Landtag zu verabschiedenden Gesetzespaket mit entsprechenden Verpflichtungen.  Wer Gegenteiliges behauptet, ist zweifelsfrei populistisch unterwegs. Der Unterschied zwischen Volksbegehren und Niedersächsischen Weg ist aber ganz entscheidend. Während die Grünen ein Gesetzestext ohne vorherigen Austausch mit allen Betroffenen durchpeitschen wollen, setzt der Niedersächsische Weg auf eine vorherige inhaltliche Abstimmung und Vereinbarung von nachhaltigen Kompromissen. So besteht zumindest die realistische Chance, dass die Gesetzesänderungen nicht direkt nach Verabschiedung vor dem Staatsgerichtshof landen. Und uns allen sollte schließlich viel daran liegen, dass die wichtigen Zukunftsentscheidungen schnell rechtskräftig werden und Wirkung entfalten.
 
Cord Tenne
Fritz-Block-Grupe
Jürgen Weigelt
Lars Wedekind 
 
Aus der CDU - Samtgemeinderatsfraktion
des Samtgemeinderates Leinebergland