Vor gut einer Woche hatte sich CDU-Ratsherr Lars Wedekind nach den Aussagen aus der Führungsspitze der Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Leinebergland dafür ausgesprochen, die Freiwilligen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in der Priorisierung des Impfens eine Stufe nach vorne zu ziehen von Stufe 3 in die Stufe 2. Das ist aktuell noch nicht passiert, aber es kommt langsam aber sicher Bewegung in die Angelegenheit - sei es auch durch die Bereitstellung von sogenannten Corona-Schnelltests - ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Freiwillige Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner schneller impfen - fordert Lars Wedekind auch weiterhin. So berichtet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung heute zu dem Thema:
Feuerwehrleute im Kreis Hildesheim fordern frühere Impfung !!! Kreis Hildesheim - Seit vergangenem Herbst liegt der praktische Übungsbetrieb der Feuerwehr wieder brach. Wegen der Corona-Pandemie dürfen freiwillige Feuerwehrleute zwar zu Einsätzen ausrücken. Aber seit November schon sind ihnen keine Übungsdienste mehr erlaubt.
Und das kann, wenn es ernst wird, ein Risiko bedeuten, wie Kreisbrandmeister Josef Franke erklärt. „Die ganze Routine wird weniger“, sagt Franke. Da könne es schon zu Problemen kommen, wenn die Zusammenarbeit nicht mehr funktioniert.
Theorieschulungen online Das sieht Jan Richelmann, Gemeindebrandmeister von Nordstemmen, ganz ähnlich. „Wenn die Routine verloren geht, birgt das die Gefahr, dass Fehler gemacht werden“, sagt Richelmann. Zwar machen die Feuerwehren inzwischen Theorieschulungen online. Aber wichtig sei vor allem auch die praktische Ausbildung. „Wir löschen ja nicht vom PC aus“, sagt Richelmann.
Der Feuerwehrmann macht an einem anschaulichen Beispiel deutlich, wie wichtig das praktische Einüben der Einsatztechniken ist: „Wenn nachts um eins bei Regen nach einem Unfall ein Fahrer, der vielleicht noch schreit, mit hydraulischem Gerät aus seinem Fahrzeug befreit werden muss, ist die Konzentration stark eingeschränkt.“ Und dann müsse eben jeder Handgriff sitzen.
Ungleichbehandlung gegenüber Berufsfeuerwehr Und Routine ist laut Richelmann auch dann wichtig, wenn man als Fahrer der großen Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz ist. „Es fährt nicht jeder täglich mit dem LKW durch die Gegend“, sagt der Nordstemmer Gemeindebrandmeister. Gegenüber dem Privatauto sei das schon eine Umstellung. Deswegen sei auch hier regelmäßige Übung wichtig.
Unterstützt wird Richelmann von seinem Gemeindebrandmeister-Kollegen Frank Kirchner aus der Samtgemeinde Leinebergland. Auch er weist darauf hin, dass es ein hohes Risiko bedeutet, wenn die Feuerwehrleute aus der Übung kommen. Und er nennt noch einen weiteren Grund, warum freiwillige Feuerwehrleute bei der Impfreihenfolge vorgezogen werden sollten. Schließlich seien schon zahlreiche Berufsfeuerwehrleute geimpft worden. „Wir machen genau die gleiche Arbeit“, findet Kirchner. Die Hauptberuflichen seien zudem den ganzen Tag auf der Wache und könnten dort üben: „Und wir dürfen noch nicht mal ins Gerätehaus.“
Brief an Ministerpräsident Weil Kirchner und Richelmann haben inzwischen einen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) geschrieben, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Auch an Karl-Heinz Banse haben sie sich gewandt. Der Diekholzener ist als Regierungsbrandmeister der oberste Feuerwehrmann für den Bereich der Polizeidirektion Göttingen und außerdem Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Auch Kreisbrandmeister Josef Franke macht sich für das Vorziehen der Impfungen stark. Er hat sich wie andere Kreisfeuerwehrverbände an den Landesverband gewandt.
Unterstützung bekommen die Feuerwehrleute aus der Politik. Der Ratsherr und designierte CDU-Bürgermeisterkandidat für das Leinebergland, Lars Wedekind, hat sich mit einem Brief an das Gesundheitsministerium in Hannover gewandt und darum gebeten, die Feuerwehrleute in der Impfreihenfolge vorzuziehen. Er wisse, dass die freiwilligen Helfer der Feuerwehren, des THW und anderer Organisationen in der dritten Impfprioritätsstufe sind, so Wedekind: „Dort waren die Lehrer und Kita-Mitarbeiter ja auch positioniert, sie wurden jetzt – zu Recht – auch mit vorgezogen.“ Eine Anfrage der HAZ an das Gesundheitsministerium, ob ein Vorziehen der Feuerwehrleute in Frage kommt oder dies sogar schon geplant ist, blieb unbeantwortet. Und auch auf der Ebene der Samtgemeinde hat das Thema nun die anderen politischen Fraktionen erreicht, und es wird Fahrt aufgenommen. So gibt es für die Samtgemeinderatssitzung morgen ab 19 Uhr in der Mehrzweckhalle in Weenzen, einen Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion, mit dem Thema:
Bereitstellung von Corona-Schnelltests für die Feuerwehren in der Samtgemeinde Leinebergland ! "Es freut mich, dass die Bedenken und Wünsche der Führungsspitze unserer Feuerwehren in der Samtgemeinde Leinebergland die Politik in der Samtgemeinde nun erreicht haben, und das sich etwas tut. Ich bleibe dabei, dass ich mir wünschen würde, dass die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner eine Stufe vorgezogen werden beim Impfen. Die Antwort aus Hannover zu diesem Wunsch und der Bitte - aus dem Gesundheitministerium steht auch noch aus. Aber auch die Einführung und die Bereitstellung von sogenannten Corona-Schnelltests ist ein erster und sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung - zur Normalität - dem Übungsdienst der Freiwilligen Feuerwehren", so Lars Wedekind zum Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion von gestern Mittag. "Dieser Antrag wird von der CDU-Fraktion in der morgigen Sitzung des Samtgemeinderates selbstverständlich unterstützt werden", ist sich Wedekind sehr sicher.